Zügelhilfen
Zügelhaltung
Die Zügel laufen zwischen dem kleinen und dem Ringfinger und dann über das 2. Gelenk des Zeigefingers.
Das Zügelende hängt rechts herunter.
Die Fäuste werden aufrecht und geschlossen getragen.
Der Daumen drückt dachförmig auf den Zügel, dass dieser nicht durchrutscht.
Die Höhe der Zügelfaust ist so, dass Unterarm- Zügel- Maul eine Linie bilden.
Die Korrektur des Zügelmaßes erfolgt über das Nachfassen. Eine Hand übergibt der anderen den Zügel und gleitet dann nach vorn.
Beim Reiten von Wendungen soll die äußere Hand möglichst dicht am Hals/Widerrist bleiben, damit der äußere Zügel möglichst viel am Hals anliegt.
Die Hände werden auf gleicher Höhe getragen. Die äußere Darf in Wendungen niemals höher sein.
Zur Korrektur können fortgeschrittene Reiter auch mal eine Hand höher tragen.
Fehler in der Zügelhaltung
Knicke im Handgelenk machen es steif, wodurch eine elastische Verbindung nicht möglich ist.
Geöffnete Fäuste
Das Zügelmaß verlängert sich oft. Der Reiter zieht die Hände in Richtung Bauch.
Verdeckte Fäuste Feine Hilfen aus dem Handgelenk sind nicht möglich. Der ganze Arm wird benutzt, wodurch die Hilfen steif und grob werden.
Hand über Mähnenkamm drücken Dies ergibt eine falsche Gebisseinwirkung. Das Pferd macht sich eng und verwirft sich.
Grundsätze der Zügelhilfen
Zügelhilfen werden nur in Verbindung mit Gewicht- und Schenkelhilfen verwendet.
Bei einem durchlässigen, über den Rücken gehenden Pferd wirken Zügelhilfen über das Maul, Genick, Hals kund Rücken auf die Hinterhand.
Zügelhilfen wirken
Annehmend
Nachgebend
Durchhaltend
Verwahrend
Seitwärts weisend
Nachgebende und annehmende Zügelhilfen braucht man bei
Halben Paraden
Ganzen Paraden
Verbesserung der Selbsthaltung und Anlehnung
Vorbereitung auf Lektionen
Stellen und Biegen
Rückwärtsrichten
Annehmende Zügelhilfen
Werden durch ein vermehrtes schließen der Faust gegeben. Bei Stärkerer Hilfe wird das Handgelenk leicht eingedreht.
Nach der annehmenden Zügelhilfe erfolgt immer ein Nachgeben, da sonst ein Ziehen daraus wird.
Nachgebende Zügelhilfen
Wurde zuvor eine annehmende Zügelhilfe gegeben gehen die Fäuste zum Nachgeben in die Ausgangsstellung zurück.
Ohne ein Annehmen zuvor, werden zum Nachgeben die Fäuste leicht geöffnet und Richtung Pferdemaul geschoben.
Die Hilfe muss langsam gegeben werden, damit der Zügel nicht springt und eine elastische Verbindung erhalten bleibt.
Durchhaltende Zügelhilfen
Werden verwendet, wenn das Pferd gegen/ über den Zügel geht.
Die Hände werden geschlossen. Der Druck des Pferdes auf dem Gebiss wird ausgehalten, bis das Pferd sich am Zügel abstößt, leicht wird und im Genick nachgibt. Dann muss der Reiter in der Hand sofort leicht werden.
Die durchhaltenden Zügelhilfen dürfen nicht rückwärts wirken und zu lange andauern. Sie müssen immer in Verbindung mit dem „Kreuz“ und dem treibenden Schenkel gegeben werden.
Verwahrende Zügelhilfen
Der Annehmende innere Zügel wird durch den verwahrenden äußeren Zügel ergänzt.
Der äußere Zügel gibt so viel dosiert nach, wie der innere angenommen wurde. Dann kann sich das Pferd biegen und stellen.
Der äußere Zügel begrenzt, damit der Hals nicht zuviel abgestellt wird und das Pferd nicht über die Schulter wegläuft.
Seitwärtsweisende Zügelhilfen
Die Seitwärtsweisende Zügelhilfe wird mit der inneren Hand gegeben und weist dem Pferd in der Wendung den Weg.
Wird oft bei jungen Pferden uns Seitengängen verwendet.
Die innere Hand wird leicht vom Hals genommen und führt das Pferd in die entsprechende Richtung.
Danach folgt ein deutliches Nachgeben.
Das Pferd steht am Zügel, wenn es auf die Zügelhilfen nachgibt und dem Reiter das Gefühl einer sicheren und weichen Verbindung gibt.
Pferd geht am langen Zügel wenn der Hals natürlich getragen wird und eine Verbindung zur Hand besteht. Die Zügel stehen leicht an.
Pferd geht am hingegebenen Zügel, wenn keine Verbindung von Hand zum Maul besteht. Die Zügel werden an der Schnalle gefasst.
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